Über den Kindertreff JoJo
Das JoJo ist ein offener und mobiler Kindertreff – unsere pädagogischen Räume sind offen für alle Kinder zwischen 6 und 14 Jahren, zusätzlich sind wir mobil auf den Spielplätzen und Treffpunkten im Stadtteil unterwegs.
Das Projekt ist in Trägerschaft des Kinderschutzbundes, Ortsverband Dresden e.V. und existiert seit März 2001.
Bei uns kann man:
- Toben und Sport machen
- Basteln und kreativ sein
- Kochen
- Spielen
- Gärtnern
- Musizieren
- Sich verkleiden
- Ein offenes Ohr finden, wenn man jemanden zum Reden braucht
Und vieles mehr...
Ziele unserer Arbeit
- Kinder finden bei uns einen Ort, an dem sie ihre Freizeit altersgerecht gestalten können
- Kinder können sich auf spielerische kreative Weise mit Gleichaltrigen ausleben und ausprobieren
- Kinder werden in ihren Rechten bestärkt
- Kinder finden Ansprechpartner*innen bei Fragen, Anliegen und Problemen
- Förderung sozialer Teilhabe
Kurzkonzeption Kindertreff JoJo
Der Kindertreff befindet sich im Dresdner Stadtteil Johannstadt Nord. Der Großteil unserer Besucher*innen und deren Familien leben in den umliegenden Straßenzügen, die geprägt von Plattenbauten sind, und verbringen dementsprechend einen großen Teil ihrer Freizeit in diesem Gebiet. Auffallend ist die hohe Dichte an Supermärkten, aber wenig kultureller Infrastruktur (z.B. Theater, Museen, Bibliothek, Galerien etc.). Für Kinder gibt es abgesehen von Spielplätzen und sehr wenigen Freiflächen nur wenige Möglichkeiten, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten und somit wertvolle Erfahrungen in Bezug auf informelle Bildung sammeln zu können, sowie wichtige Kompetenzen, die zur Entwicklung einer sozialen Persönlichkeit beitragen, zu entfalten.
Im Kindertreff JoJo bieten wir den Kindern diese wichtigen Begegnungs-, Beziehungs-, Kommunikations- und Schutzräume. Hier können sie ohne ihre Eltern pädagogisch begleitet Neues spielerisch ausprobieren.
Die Besucher*innen des Treffs sind vielfältig interessierte Kinder und vielseitig in ihren Fähigkeiten. Jede*r Einzelne für sich ist etwas Besonderes. Sie zeigen sich abenteuerlustig und fantasiereich im Spielen und Finden von Lösungen, sind interessiert an der Welt, bewegen sich gerne, sind sportlich und kreativ, hilfsbereit, sind gerne draußen und selbständig unterwegs.
Auch die Eltern gehören zu den Nutzer*innen des JoJos. Der Kontakt besteht vorrangig über die Arbeit rund um den Offenen Treff, Ferienfahrten, Ausflügen und Beratungen.
Rechtsgrundlagen
Rechtsgrundlage für das Projekt ist das SGB VIII §§11, 13 und 14. Die Angebote im Bereich der Elternarbeit unterliegen zusätzlich §16 SGB VIII. Grundlage der Arbeit sind die Kinderrechte und die daraus resultierenden Handlungsziele. Ferner gelten die Satzung des Kinderschutzbundes Ortsverband Dresden e.V., sowie die Satzung und etwaige Richtlinien des Paritätischen Wohlfahrtverbandes.
Personal
Der Kindertreff JoJo ist mit 80 Personalstunden durch die Stadt Dresden finanziert, die sich drei hauptamtliche sozialpädagogische Mitarbeiter*innen aufteilen. Erzieher*innen und Studierende der Sozialen Arbeit können ihr Praktikum im Kindertreff JoJo absolvieren. Sie werden von den Mitarbeiter*innen des Kindertreffs betreut und begleitet und tragen zu einem gelingenden Alltag bei. Das Team ist basisdemokratisch organisiert. Auf eine paritätische Besetzung der Angebote wird Wert gelegt. Die Mitarbeiter*innen unterzeichnen einen Verhaltenskodex, der auf den Werten des Kinderschutzbundes basiert und in dem sie unter anderem versichern, kein Mitglied einer rechtsorientierten Bewegung/Partei zu sein.
Räume und materielle Ausstattung
Der Kindertreff JoJo befindet sich im Johannstädter Kulturtreff auf der Elisenstraße 35. Neben dem Kulturtreff mit zahlreichen Angeboten befindet sich hier auch ein Beratungsangebot des Ausländerrat Dresden e.V. und das Quartiersmanagement Nördliche Johannstadt. Die räumliche Nähe der verschiedenen Projekte ermöglicht kurze Wege im Austausch von Informationen und der Vernetzung.
Der Spieleraum mit großem Tisch für gemeinsames Essen und die Sofaecke zum Lesen, Musikhören oder ausruhen.
Die Küche für das gemeinsame Zubereiten von Speisen...
und der Eingangsflur mit Garderobe und Schuhregal.
Das Musik- und Entspannungszimmer...
sowie die Kreativkammer mit verschiedenen Bastelmaterialien und Werkzeugen zum eigenständigen Ausprobieren.
Der Toberaum zum Turnen und Ballspielen...
und das Lastenrad des Kindertreff JoJo, welches dazu benutzt wird, um im Stadtteil mobil unterwegs zu sein.
Arbeitsprinzipien
- Niederschwelligkeit
Die Niederschwelligkeit als verbindendes Prinzip unserer alltäglichen Arbeit und den zugrunde liegenden Arbeitsprinzipien, spiegelt sich in den an den Lebenswelten der Adressat*innen orientierten und so einfach wie möglich gestalteten Zugängen zu unseren pädagogischen Angeboten wider. Somit ist sie Teil und Charakteristikum der im Folgenden beschriebenen Arbeitsprinzipen Offener Kinder- und Jugendarbeit im Kindertreff JoJo.
Die niederschwellige Erreichbarkeit der JoJo-Angebote ist jedoch insoweit eingeschränkt, dass es keine barrierefreie Zugangsmöglichkeit zum Kindertreff gibt und die Kontinuität der Öffnungszeiten vielmehr an den personellen Ressourcen, als an den Bedarfen der Kinder orientiert sind.
- Offenheit
Die Nutzer*innen unserer alltäglichen pädagogischen Angebote benötigen keine Anmeldung und es fallen keine Kosten für sie an. Eine Ausnahme bilden hierbei Ausflüge, welche eine Anmeldung und einen angemessenen Kostenbeitrag erfordern.
Die Angebote des JoJo sind also für die gesamte Zielgruppe offen und an keinerlei Voraussetzungen oder Erwartungen geknüpft (vgl. Fehrlen / Koss, 2009, S. 28). Die Themen und Inhalte der Angebote werden nicht von den JoJo-Mitarbeiter*innen vorgegeben, sondern sind an den Themen, Fragen und Aktivitäten der Zielgruppe orientiert. Ebenso sind die JoJo-Angebote zentral und im direkten Lebensumfeld der Kinder angesiedelt sowie entsprechend gestaltet und kenntlich gemacht, sodass keine weiten und hochschwelligen Wege erforderlich sind.
- Freiwilligkeit
Das Prinzip der Freiwilligkeit besagt, dass die Kinder das JoJo freiwillig als Ort ihrer Freizeitgestaltung nutzen und selbst darüber entscheiden, welche Angebote sie wahrnehmen, worauf sie sich einlassen und wie lange. Wesentliche Aspekte der Freiwilligkeit sind das Erkennen eigener Bedürfnisse, Selbstbestimmung und die individuelle Motivation seitens der Kinder. Freiwilligkeit steht im Spannungsbogen mit einer gewissen Verbindlichkeit, die beispielsweise durch die Anmeldung für Fahrten/Ausflüge in den Ferien von Nöten ist. Außerdem müssen ein respektvoller Umgang untereinander und grundlegende Regeln des Zusammenlebens eingehalten werden.
- Partizipation
Hinter dem Prinzip der Partizipation steht, dass die Kinder, die das JoJo besuchen, nicht nur Adressat*innen, sondern aktive Gestalter*innen des Kindertreffs sind. Die Mitarbeiter*innen geben die Themen und Inhalte der Angebote nicht vor, sondern diese entstehen anhand der Interessen der Kinder. Bei der Planung und Umsetzung von Aktionen werden die Kinder eingebunden. Dadurch achten die Mitarbeiter*innen das Bedürfnis der Kinder sich selbst zu entfalten und begegnen ihnen auf Augenhöhe. Aufgrund der Freiwilligkeit und wechselnden Gruppenstrukturen unterliegen Ziele und Inhalte der Angebote einem stetigen Aushandlungsprozess. Partizipationserfahrungen dienen der Demokratiebildung und können extremistischen Orientierungen entgegenwirken (vgl. AGJF 2018, S. 16).
- Lebensweltorientierung
Das Wahrnehmen und die Akzeptanz der Interessen, Bedürfnisse, Deutungsmuster, Erfahrungen, Perspektiven und Werte der Nutzer*innen steht im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit des Kindertreff JoJo. Dies lässt sich auf die räumliche und strukturelle Verfügbarkeit und Ausgestaltung ebenso übertragen wie auf die Gestaltung und kontinuierliche Zugänglichkeit der pädagogischen Inhalte. Generell lässt sich die Orientierung an den Lebenswelten der Adressat*innen als „grundlegendes Denk- und Handlungsprinzip und Ausgangspunkt“ der Offenen Kinder- und Jugendarbeit beschreiben (AGJF, 2018, S. 16).
Unser Träger: Der Kinderschutzbund OV Dresden e.V.
Der Kinderschutzbund (DKSB) ist ein bundesweiter Träger, bestehend aus dem Bundes-, sowie 16 Landes- und 426 Ortsverbänden. Er ist konfessionell und parteilich unabhängig. Der Verein tritt für die Verwirklichung der Rechte im Grundgesetz und der UN-Kinderrechtskonvention für Kinder und Jugendliche ein. Durch öffentlichkeitswirksame und politische Arbeit will er auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen hinwirken.
Der Kinderschutzbund, Ortsverband Dresden e.V. wurde 1990 gegründet und ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe, als auch Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband. In zahlreichen Kindertageseinrichtungen, Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und der Hilfen zur Erziehung setzt sich der Verein für die Rechte aller Kinder und Jugendlichen auf gewaltfreies Aufwachsen und Beteiligung ein. Der Verein möchte mit seinen niederschwelligen Angeboten als lebenswelt- und stadtteilorientierter Träger Hilfestellungen für Menschen in verschiedenen Lebensabschnitten und mit unterschiedlichen Wertvorstellungen und Lebensentwürfen geben.
Im Stadtteil Johannstadt sind außerdem der Abenteuerspielplatz Johannstadt und das Jugendhaus Eule als trägerinterne Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit vertreten.